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Der gestohlene Weihnachtsschmuck

»Wirst du durchkommen oder soll ich schon mal Waisenrente beantragen?«, fragte Beke und nippte an ihrem Kakao. Ich winkte ab, hustete mir weiter die Seele aus dem Leib und wünschte mir, meine Tochter wäre mir weniger ähnlich. Es dauerte noch ein paar Atemzüge, bis ich mich fing. »Ich habe dich soeben enterbt«, antwortete ich.
»Is’ okay.«

In dem beschaulichen Küstendorf Tjadesiel steht Weihnachten vor der Tür, doch statt besinnlicher Stimmung herrscht Aufregung: Unbekannte haben den ganzen Stolz des Dorfes gestohlen, den Jahrhunderte alten, handgemachten Weihnachtsschmuck des Christbaums.

Inmitten dieses turbulenten Geschehens treten die rigorose Kea Klaasen und ihre Tochter Beke auf den Plan. Zwischen fallenden Flocken, duftendem Gebäck und schallenden Weihnachtsglocken heften sie sich an die Spuren der Verdächtigen.

Begleite Kea und Beke auf ihrer weihnachtlichen Suche, die nicht nur den Diebstahl aufklären soll, sondern auch die wahre Bedeutung der Weihnachtszeit enthüllt. Eine Cosy Crime Kurzgeschichte, die nicht nur für Rätselmomente, sondern auch für wohlige, weihnachtswarme Gefühle unterm Tannenbaum sorgt.

Erhältlich als:

  • E-Book (kaufen oder mittels Kindle Unlimited leihen)
  • Hörbuch (auf dieser Seite)

Leseprobe

Schnee! An der Nordsee! Ich verschluckte mich prompt am Glühwein, hustete wie eine alte Dampflok und stellte den Becher vor mir auf dem Stehtisch ab. Die rote Flüssigkeit schwappte bedrohlich. Noch immer nach Luft ringend, griff ich in meine Manteltasche und zog ein besticktes Taschentuch hervor, das ich mir vor den Mund hielt.
»Wirst du durchkommen oder soll ich schon mal Waisenrente beantragen?«, fragte Beke und nippte an ihrem Kakao. 
Ich winkte ab, hustete mir weiter die Seele aus dem Leib und wünschte mir, meine Tochter wäre mir weniger ähnlich. Es dauerte noch ein paar Atemzüge, bis ich mich fing. »Ich habe dich soeben enterbt«, antwortete ich.
»Is’ okay.«
Wir standen an einem der etwa fünfzehn Stände des Tjadesieler Weihnachtsmarktes. Die Sonne verschwand langsam hinter den Häuserdächern und Dämmerung legte sich auf das Fünftausendseelendorf. Der große Moment und damit das Spektakel der Woche stand kurz bevor.
Ich trank einen weiteren Schluck Glühwein und sah den Flocken beim Tanzen zu. In wenigen Augenblicken würde König Gunnar seine Glocke läuten, wir würden wie die Schafe auf dem Deich zum Marktplatz trotten und unter lauten Ahs und Ohs den jährlichen Weihnachtsbaum enthüllen.
»Oh nein.« Beke starrte auf etwas hinter mir. »Nicht umdrehen.«