Der 3. Fall für Kea und Beke – Es könnte dein erster sein, denn alle Bände sind voneinander unabhängig lesbar.
Vom Himmel hoch, da kommt was her …
Kuschelige Abende, Weihnachtsromantik und absolut keine Morde – genau das hatten sich Vintage-Fan Kea Klaasen und ihre Teenie-Tochter Beke für die Feiertage auf der abgelegenen Nordseeinsel Lüttens vorgestellt. Doch dann fällt der Weihnachtsmann tot durch den Kamin. Ohne Polizei und abgeschnitten von der Außenwelt beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit. Können die Hobbydetektivinnen alle Geheimnisse aufdecken und den Mörder entlarven, ehe er noch einmal zuschlägt?
„Als würden die ‚Gilmore Girls‘ Mordfälle an der Nordsee lösen“ – Leserin Natascha K.
Alle Bände der Reihe können unabhängig voneinander gelesen werden.
Das sagen andere Leserinnen:
(Die Bilder sind KI-generiert und dienen nur der optischen Ergänzung. Sie bilden die zitierten Personen nicht ab.)
Chris
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Ich geb eine klare Kaufempfehlung für alle die auf leichten Cosycrime als Unterhaltung stehen.
Steffi M.
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Für diese Geschichten wurde die Bezeichnung „cozy crime“ wohl erfunden. Absolute Leseempfehlung!
Annette F.
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Super spannend , unbedingt lesen!
Maren
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Für die Reihe gibt davon mir eine klare Leseempfehlung!
Wie wäre es mit einer
Leseprobe?
»Das ist die letzte Fähre für die nächsten drei Tage. Mindestens.« Der Fährmann prüft unsere Tickets mit einem mürrischen Blick. Er trägt eine Weihnachtsmütze, die nicht wirklich zu seinem muffeligen Gesichtsausdruck passen will. Sein Bart hatte einige Tage Zeit zum Wachsen und ist graumeliert, die Haut wettergegerbt. Er könnte einem Gemälde von Henry Haerendel entstiegen sein.
»Wieso?«, fragt Beke und sieht von ihrem Handy auf. Rot-grüne Mistelzweig-Anhänger baumeln von ihren Ohren, die unter einem Wollstirnband verborgen sind.
»Sturmflut. Wird unangenehm. Hoffe, ihr habt für mehrere Tage gepackt, so schnell kommt nämlich niemand auf die Insel.« Er klingt genauso hoffnungslos wie er aussieht.
»Fantastisch«, antwortet Beke genervt und geht über die Gangway.
Ich setze meinen fröhlichsten Tonfall auf. »Dann ist man die buckelige Verwandtschaft über Weihnachten endgültig los.« Mit einer Hand halte ich meinen dunkelgrünen Glockenhut fest.
Der Mann murmelt etwas, das vage zustimmend klingt, und kümmert sich dann um die nächsten Gäste hinter uns.
Ich folge Beke über das Deck. Heute habe ich mich wegen des Wetters für eine meiner geliebten Marlenehosen entschieden, statt, wie sonst, ein Flapper-Kleid aus den Zwanzigern zu tragen. Trotzdem ist mir kalt, da hilft auch der Mantel mit dem Kunstpelz nicht. Hoffentlich ist es drinnen wärmer. Eigentlich habe ich nichts gegen Kälte, wenn sie im Gegenzug mit schönen Schneelandschaften aufwartet, aber Winter an der Nordsee ist wie der Anblick einer plattgetrampelten Rose: trist, melancholisch und irgendwie nicht stimmig. Neben der Tür, durch die wir in den Bauchraum der Fähre gelangen, hängt ein Schild mit der Aufschrift »Bitte keine Möwen füttern«. Bestimmt für Touristen – wer von hier kommt, weiß, wie penetrant die weißen Kamikazevögel sind, wenn es ums Essen geht.
Im Schiffsbauch ist es viel dunkler als draußen, und das, obwohl der Himmel tiefgrau ist. Von Weihnachtsstimmung hat man hier anscheinend noch nie etwas gehört. Keine Spur von Lichterketten, noch nicht einmal Plastikweihnachtsbäumchen findet man. Die alten Holztische haben ihre besten Zeiten hinter sich gelassen, der Fußboden ist abgewetzt und die ausgeblichenen, ockerfarbenen Vorhänge sind ein Trauerspiel. Aber kein Grund, Trübsal zu blasen. Schwungvoll lasse ich mich auf eine der beiden sich gegenüberliegenden Bänke nieder, die in den Boden geschraubt wurden. Meine gute Laune kann nichts trüben. Unter meinen Füßen schwankt die Fähre leicht. Außer Beke und mir sind etwa zehn andere Menschen hier. Ein übergewichtiger Helmut-Kohl-Typ mit Schweißfilm auf der Stirn sitzt ganz am Ende des Raums und ist in sein Handy vertieft. Hinter Beke sieht eine bildhübsche, rothaarige Frau aus dem Fenster, die nicht viel älter sein kann als meine siebzehnjährige Tochter.
»Hast du den Flyer nochmal?«, fragt Beke.
»Selbstmurmelnd.« Ich krame in meiner Handtasche, was dauert, weil ich heute eines dieser Exemplare gewählt habe, mit dem man spontan das Land verlassen könnte. Langsam fische ich das Exemplar hervor und reiche es ihr.
»Danke.« Sie sieht sich das Foto des Hotels auf der ersten Seite an. »Hotel Möwennest« steht in großen Buchstaben dort geschrieben. »Und das hat dieser Alexander dir empfohlen?«
»Sogar wärmstens.«
Meine Tochter schüttelt missbilligend den Kopf. »Tust du immer das, was dir wildfremde Typen vorschlagen?«
Meine Güte, ist die gut drauf. »Komm mal runter, Grumpy Cat, sonst gibt es keine Weihnachtsgeschenke. Und er ist nicht fremd.«
Sie grummelt vor sich hin. »Für mich aber.«
Das letzte Treffen meinerseits mit Alexander ist tatsächlich bereits einige Monate her und Beke kennt ihn nur vom Hörensagen, aber ich finde, sie übertreibt. Unter anderen Umständen hätten wir damals ein richtig schöne Valentinstagsdate gehabt. »Alexander meinte, wenn wir uns mal vor der Welt verstecken wollen, dann wäre das der richtige Ort. Lies doch mal vor.«